Ui, jetzt aber

Nach Wochen des Schweigens bin ich wieder am Start. Nach dem Testival in Dresden ging es nach Schweden und auch mein allerliebstes Festival wollte noch ein wenig betreut werden. Zunächst zum Testival: Mit gedämpften Erwartungen fuhr ich nach Dresden, denn der Wetterbericht hatte keine passablen Winde angekündigt und so zog denn auch HQ´s Jan Hendrik Junker einen 14 qm Lappen über den Platz und hatte Mühe diesen in der Luft zu halten. Bei dem Kite handelte es sich um einen der NEO´s die ich ja bereits im letzten Artikel angekündigt habe.
Vergesst alle Überlegungen zum Closed Cell Kite. Es funktioniert ganz anders. Der Kite hat nur wenige Öffnungen an der Front. Diese sind mit einem Netzgewebe abgedeckt. Hinter den Öffnungen muss die einströmende Luft durch einen – schätzungsweise – 30 cm langen Schlauch, dessen Durchmesser, dem der Öffnung entspricht. Sind die Zellen voll fliegt der Kite und entwickelt profilbedingt Auftrieb. Soweit kaum neues! Kommt der Kite jetzt runter haben die Zellen einen höherern Innendruck als die umgebende Atmosphäre. Strömt also keine Luft mehr von vorne nach, fallen die Schläuche zusammen und verschliessen die Zelle. Na jedenfalls soweit, dass der Kite nicht gänzlich in sich zusammenfällt. Er liegt am Boden wie ein gestrandeter Wal. Dadurch ist er dann auch auf Wasser wieder startfähig. Wie der NEO sich letztlich fliegt war wetterbedingt nicht verbindlich auszumachen. Ich habe ein Exemplar mit 7 oder 8qm (unbedruckter Prototyp) gegen den Wind über den Platz gezerrt und kann nichts dazu sagen. Kein Wind, kein Test!
Ich nahm dann also eine bereit liegende CROSSFIRE 10qm an die Handels und rannte in null komma nix die Strecke wieder zurück. Das Teil bewegt sich zwar wie ein Spanier am Montag, zieht dabei aber wie John Deere persönlich und eigentlich müsste solchen Monstern eine Selbstanzeige bei der Krankenkasse beiliegen. :-)
Außerdem gab es die Montana III (will ich irgendwann mal haben) und einen neuen APEX Prototypen zu sehen. Am Boden wohlbemerkt, geflogen ist die mangels Wind nicht eine Minute. Dann war da noch die SCOUT. Sehr schöne Grafik und flog sich auch erstaunlich gut. Hier handelt es sich um den BEAMER TSR Nachfolger aber wie bei der NEO, sehe ich für uns keine Einsatzmöglichkeit. Die NEO kann wohl ganz gut Wasser und die SCOUT ganz gut Schnee.
Neben einigen Deltas und Windspielen hatte HQ auch noch eine Beamer 1.4 im Gepäck. Ich wunderte mich seit deren Erscheinen über den Zweck dieser Größe, bis ich nach Schweden kam.
Hier stand ich nun am Strand und bewies, was ein richtiges Binnen-Land-Ei ist. Ich hatte zwei Matten im Gepäck eine Beamer mit 3qm und die CF mit fünf. Letztere hätte mich bei dem Wind wohl bis in die baltischen Republiken getragen. Die Beamer mittels Böe doch mindestens bis zum Varberger Kirchturm. Der Wind war unglaublich. Boardfahren ohne Kite? Kein Problem, nur die Jacke ein bisschen lüften. Die Ausrüstungsliste für spätere Reisen hat sich infolgedessen etwas geändert.
Nun wieder hier im Thüringer Land ist erstmal nichts zu reissen. Sollte es mal wieder einen für unsere Verhältnisse brauchbaren Wind geben, erfahrt ihr das hier.

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