Hallo Wind!

Mit dem Wind isses nich so weit her. 2 bft aus NW, … na ja, das können wir ja nun schon ;-). Trotzdem bin ich guter Dinge, dass wir demnächst mal wieder die große Wiese heimsuchen werden. Timo hat ja nun schon seit geraumer Zeit 4qm im Gepäck und bis zum Ende der Woche wollen die auch mal rausgelassen werden . t.b.c.

All about luggage

Wir hatten auf der Tour sowohl ausdauernden Sonnenschein, als auch Dauerregen. Einzig die Kälte fehlte noch, aber auch dafür hatte ich – bis zu Temperaturen um die 0 Grad Bekleidung dabei. Das alles war in und an einem 28l Rucksack verstaut. Achtung! Nicht zuviel außen anbringen, man bleibt leicht hängen und das kann verheerend enden.
IMHO sind folgende Teile auf einer 4-Tage-Tour nötig:

  • Regenjacke
  • Regenhose
  • Bergschuhe (richtige Bergschuhe!)
  • Berghose (Cordura)
  • leicht trocknendes Funktionsunterhemd (ODLO Cubic)
  • 5x Unterwäsche
  • 5x Trekkingsocken (Falke TK2)
  • 2x Funktionsshirt kurz
  • 1x Funktionshirt lang (Windstopper)
  • Fleece Pullover
  • leichte Hose für die Hütte
  • Hüttenschlafsack (Pflicht auf allen Hütten)
  • Waschbeutel mit 99 Cent Probepackungen (Gewicht/Volumen!)
  • ein kleines Handtuch o. besser ein Trekking Towel
  • 2 von diesen Schlauchmützen, 1x 200er Fleece u. 1x dünnes Material (schützt Hals und Kopf)
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille
  • Handschuhe
  • Ohropax (kein Kommentar)
  • 2x Wasserflasche
  • eine Handvoll Riegel gegen den Hungerast (Powerbar)
  • ca. 60 Euro pro Tag/Hütte wenn man kein DAV Mitglied ist
  • Fotoapparat
  • Handy (zur Sicherheit)

Weiterhin im Gepäck

  • eine mittelgroße Packung Schwindelfreiheit und Trittsicherheit
  • einen Wanderpartner/eine Wanderpartnerin
  • ein 400 Seiten Buch

Stubai Höhenweg-Teilabschnitt

Nachdem sich der Start unserer Reise noch bis Sonntag verschoben hat, bin ich nach nunmehr vier Tagen erheblicher Laufleistung wieder zurück. Hier der Bericht:
Am frühen Sonntagnachmittag kamen wir im verregneten Neustift an. Parken, packen und auf zum Bus, zur Talstation der Mutterbergalm. Aufstieg zur Dresdner Hütte, knapp 600 Hm im Regen. Die Hütte selber ist die totale Baustelle. Unmittelbar neben den Zimmern latscht man in den Rohbau der Baustelle. Die Temperaturen außerhalb der Gaststube entsprachen somit den Aussentemperaturen. Von der Gegend war wetterbedingt nicht viel zu sehen, was man sehen konnte war eine Skipiste im Sommer. Noch Fragen?
Am nächsten Tag immer noch Nebel und wir latschten gleich mal in die falsche Richtung los. Nach 20 min wurde uns das klar, wir kehrten um und fanden den Einsteig in den Trail. Immer noch im Nebel stiegen wir ostwärts über einen Weg mit Gesteinsplatten zum ersten Kamm hinauf. Am Übergang im Peiljoch standen an die hundert Steinmännchen. Im Nebel ein sehr eindrucksvoller Anblick. An dieser Stelle riss die Wolkendecke etwas auf und gab zeitweise den Blick auf die umliegende Gletscherkulisse frei. Atemberaubend! Weiter ging der Weg hinunter zur schönen Sulzenauer Hütte. Hier machten wir eine frühe Mittagspause und liefen weiter. Ziel des Tages war die Nürnberger Hütte. Der Weg war der schönste und – für mich – zugleich beängstigenste der ganzen Tour. Wir passierten den Grünausee und stiegen zur Mairspitze (2700m +) hinauf. Dazu muss man folgendes wissen: Die ersten freien Blicke am heutigen Tag konfrontierten mein Mittelgebirgshirn mit den Dimensionen des Alpenraumes und dem Umstand, dass man sich in einer keineswegs ungefährlichen Umgebung befindet. Auf dem weiteren Weg durch eine traumhaft schöne Alpenkulisse steigen wir dann zur bereits erwähnten Mairspitze auf. Der Gipfel war in Wolken und im letzten Stück des steilen Aufstiegs konnte man kaum noch die Hand vor Augen sehen. Die Niederschläge des Vortages blieben hier als Schneenester liegen. Es war also glatt und neblig und ich war auf allen Vieren unterwegs. Die Konzentration war auf dem Höhepunkt, denn jeder Fehltritt hätte einen Sturz in unbekannte Tiefen zur Folge gehabt. Und so war ich wirklich dankbar als wir am Übergang ankamen. Oben sah man keinen Gipfel und so stiegen wir durch steiles verblocktes Gelände wieder ab. Nach einer Stunde kam die Hütte in Sicht, nach einer weiteren Stunde waren wir da. Die Hütte selbst ist durchaus empfehlenswert. Zimmer und Essen – sehr gut.
Am Morgen des nächsten Tages brummten die Beine und brachten die 1000 Hm des der vorangegangenen Tour in Erinnerung. Die Tour begann dann auch gleich mit der Querung eines Gletscherschliffs mit anschliessendem Abstieg zum Gletscherbach. Nasse Gletscherschliffe sind aalglatt und geniessen deshalb auch schon mal mein uneingeschränktes Vertrauen. Ein Abstieg gleich zu Beginn der Tour ist dagegen eher eine mentales Problem. Nach dem Gletscherbach ging es dann aber mittels Klettersteig – also entsprechend heftig – bergauf. Am Ende des Steigs befand sich ein Hochmoor. Unwirklich schön. Eine blühende sattgrüne Gras- und plätschernde Wasserlandschaft mitten im alpinen Gelände. Weiter mit dem Aufstieg zum Simmingjöchl auf über 2700m. Hier hat man den besten Blick auf die umliegenden wirklich hohen Berge. Der “Wilde Freiger” beispielsweise, erhebt sich auf 3418m und zeigte uns seine vergletscherte Flanke. Von der Nürnberger Hütte sind an diesem Tag mindestens zwei Gruppen zu dessen Gipfel aufgebrochen. Eine auch für mich denkbare Tour.
Der Abstieg zur Bremer Hütte gestaltete sich vergleichsweise entspannt und so waren wir 4h nach unserem Start am Tagesziel. Die Hütte selbst ist vergleichsweise klein und wir mussten im Lager nächtigen. Ich kenne ja schon Lager aus anderen Hütten, aber hier sind wohl die meisten Menschen auf dem Kubikmeter untergebracht. Die frühzeitige Ankunft sichert mir einen Platz am Fenster, wodurch ich zumindest Luft bekam. Der lange Nachmittag war hingegen entspannend und ich vertrieb mir die Zeit mit den mitgebrachten Buch und einem Ausblick auf die morgige Tour. Der Beschreibung nach die längste und schwierigste Etappe unserer Reise.
Mäßig ausgeschlafen aber mit gutem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Wieder ein Gletscherschliff und wieder ein Abstieg. Diesmal noch härter, als stahlseilgesicherter Klettersteig vertikal über einige Höhe. Dann hoch zum Lauterer See. Auf dem Weg dorthin flog ein Stein vor Timos Nase in den Abgrund. Schafe 100 m oberhalb treten die Steine los und bringen den Bergwanderer in Gefahr. Kaum hatte mich Timo darauf hingewiesen, kam schon der nächste Stein geflogen. Ich lief zurück und der Brocken änderte seine Flugbahn in die selbe Richtung. Beim letzten Aufsetzer legte ich mich flach in den Hang und der Stein flog in wenigen Meter an mir vorbei. Nun war ich ganz wach und suchte die Hänge fortan nach Schafen ab. Die Tour des Tages hatte alles was man von einer Bergtour erwarten kann. Steile An- und Abstiege, drahtseilgesicherte Abschnitte, Tiefblicke bis ins 1000m tiefere Tal, Weitblicke in die umgebende Gipfellandschaft und mächtig dicke Beine auf den vier Übergängen. Der Weg führt durch die Flanke des Habicht, den 3200 hohen dominierenden Berg dieser Talseite. Mindestens drei Tafeln erinnerten an tödliche Abstürze auf diesem Weg und flößten den nötigen Respekt für die Etappe ein. Wettermäßig hatten wir auf dieser Tour richtig Glück. Leichte Schleierbewölkung hielt die Temperaturen erträglich und es regnete auch nicht. An der Innsbrucker Hütte angekommen, stellte sich heraus, dass es wieder nur Lagerplätze gab. Dieser Umstand, die aufkommende Bewölkung, die erheblichen Kosten einer Hüttenübernachtung und -versorgung und wohl auch ein nicht zu unterschätzender Adrenalinspiegel nach der Tour, beförderten die Entscheidung zum Abstieg ins Tal. Wir ließen zu diesem Zeitpunkt die Frage einer Übernachtung in Neustift offen und liefen los. Der Abstieg auf dem Wanderweg verlief problemlos, bis zum Beginn der unbefestigten Fahrstrasse an der “gefühlten” Talsohle. Hier setzte der Regen ein und was als Schauer begann entwickelte sich zum andauernden Gewitterguss. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende hatten wir uns verspekuliert und die Regenjacken erst zu spät angezogen. Für die Regenhosen gab es mangels Unterstand keine Chance und so zogen wir 2 Stunden ständig bergab gehend, demoralisiert und durchnässt weiter durch Gewitterregen und Hagel. Nach zehn Stunden reiner Gehzeit an diesem Tag, erreichten wir das Auto und beglückwünschten uns zu der Ausdauerleistung. Nachdem wir uns in einem leerem Festzelt neben der Ortsstrasse trocken eingekleidet hatten, starten wir nach Hause. Da Timo echt ein totales Fahr-Tier ist, waren wir nach 5 weiteren Stunden zurück im heimischen Dorf.
Soviel zunächst. Den Bericht zur Ausrüstung und anderen Touraspekten gibts dann demnächst.
Eines noch: Ich hatte natürlich den EDGE dabei. Bis kurz vor die Innsbrucker Hütte hat er den Track komplett aufgezeichnet. Mehr war mangels Steckdosen auf den Hütten nicht drin. HIER die Dateien für Google Earth.

Was´n los hier

Mensch, es gibt a so viel neues und überhaupt verdammt viel zu tun. Schuld – wenn man so will – ist natürlich auch mein neues Rad. Ich hab das Teil jetzt mit einem Garmin versehen und kann nun die Tracks dokumentieren.
Da gibts schon eine Menge und wenn ich mich irgendwann mal nicht mehr verfahre, werde ich die Trails im Internet veröffentlichen. Jeder mit ´nem importfähigen GPS Gerät kann dann auf meinen Spuren fahren.
Neben dem täglichen Broterwerb und der Familie, beschäftigt mich dieses gesamte Feld in hohem Maße. Apropos Feld: Das Kiten bleibt deshalb nicht auf der Strecke, vielmehr der mangelnde und böige Wind passt so gar nicht zu dem freien Feldern, die uns die Fruchtfolge derzeit beschert. Ich hoffe am Wochenende können wir mal wieder raus. Ich war in der letzten Woche in Goßwitz auf dem Acker und die erste Böe hat mich mit der CF II 5 gleich mal gefühlte 10m über den Acker schweben lassen. War schön aber leider auch einmalig an dem Tag. Bis später, ich geb Bescheid.